Street Combat ist kein Kampfsport sondern ein reines Selbstverteidigungssystem. Ziel ist es, mit möglichst einfachen Techniken und Bewegungen möglichst viele Situationen zu bewältigen. So werden hier immer wieder Tritte und Schläge in die Weichteile sowie Genickhebel - um den Gegner zum Boden zu bringen - eingesetzt. Für die Fortgeschrittenen bietet dieses System jedoch auch eine Reihe von Spezialtechniken aus dem gesamten Spektrum des Kampfsports. Hier findet sich das Beste vom koreanischen Taekwon-Do über das Kickboxen, das thailändische Muay Thai, die philippinischen Systeme bis zum israelischen Krav Maga.

Am letzten Samstag war Robert Brutzer, Cheftrainer Street Combat der IBF (International Budo Federation) mit seinem Assistenten Ramsi Charara, zu Besuch in Stockhausen, um einen Lehrgang in diesem System zu geben. Zunächst standen Basistechniken für den Eingang in einen Angriff auf dem Programm. Anschließend folgten Angriffe auf empfindliche Körperteile und Nervendruckpunkte. Diese Stunde war für die Teilnehmer mit vielen Schmerzen und blauen Flecken verbunden, denn die Wirksamkeit der Techniken musste am Partner erprobt werden.

Zum Ausgleich übte Brutzer mit den Kampfsportlern dann ausdauerintensive Clinchtechniken, bei denen versucht wurde, im Nahkampf den Nacken des Partners zu sichern und in Richtung Boden zu drücken, während gleichzeitig mit dem Knie dessen Körper bearbeitet wird. Da beide das gleiche Ziel haben entwickelt sich so ein kräftezehrender und schweißtreibender Ringkampf.

Die Abwehr von Messer-, Stock- und Pistolenangriffen war dann der letzte Punkt des Lehrganges. Dieser war so interessant und kurzweilig aufgebaut, dass alle Teilnehmer bis zum Schluss konzentriert und aufmerksam bei der Sache waren, obwohl Brutzer fast vier Stunden unterrichtet hatte. Mit viel Applaus wurde er daher nach dem Lehrgang verabschiedet.

Bericht und Fotos: Uwe Kampeter